Halbzeitfazit:
Atlético Madrid führt nach Blitzstart mit 1:0 gegen Real Madrid, wodurch es nach Hin- und Rückspiel 2:2-Unentschieden steht. Die Colchoneros trafen direkt beim allerersten Angriff der Partie, als Gallagher eine Hereingabe von De Paul am ersten Pfosten nach gerade einmal 27 Sekunden über die Linie grätschte. Die Blancos brauchten eine Weile, um im Spiel anzukommen, was dann gelang, weil die Colchoneros sich nach gut zehn Minuten tief fallen ließen, hinten Beton anrührten und auf Umschaltsituationen lauerten. Während die Königlichen sich kaum nennenswerte Abschlüsse erspielten, musste Courtois mehrfach gegen harte Alvarez-Schüsse den Einschlag verhindern. Eine richtig hochkarätige Chance gab es aber auf beiden Seiten nicht mehr, wodurch der Zwischenstand durchaus zum Spielverlauf passt. Alles ist damit noch offen in Madrid.

Bei einer Mbappé-Hereingabe unterläuft Pablo Barrios beim Klärversuch ein Querschläger, der Real eine Ecke einbringt. Die hohe Modrić-Hereingabe pflückt aber Oblak ganz unaufgeregt aus der Luft.

Rüdiger chippt die Kugel hoch in Richtung zweiter Pfosten, wo sich Vinícius Junior und Bellingham allerdings gegenseitig behindern. Der Ball versandet daraufhin im Toraus. Abstoß Atlético.

Julián Alvarez kann ansatzlos aus halbrechter Position mit viel Wucht aufs kurze Eck abschließen, aber Thibaut Courtois ist mit einem starken Reflex zur Stelle und klärt auch diesen Gewaltschuss zur Ecke, die nichts weiter einbringt.

Gelbe Karte für Aurélien Tchouaméni (Real Madrid)
Tchouaméni kommt gegen Griezmann zu spät und sieht dafür eine Gelbe Karte mit Folgen: Kommt Real ins Viertelfinale, verpasst er das Hinspiel gesperrt.

Giuliano Simeone holt einen weiteren Eckstoß für sein Team heraus, den Antoine Griezmann man hoch und zentral in die Box serviert. Dort schraubt sich Clément Lenglet nach oben, köpft aber unter Bedrängnis aus gut fünf Metern deutlich rechts am Tor der Blancos vorbei.

Vinícius Junior muss hinten aushelfen und tritt Antoine Griezmann gegen den Knöchel. Das bringt den Colchoneros einen vielversprechenden Freistoß aus 30 Metern zentraler Position ein, der auf dem rechten Flügel bei Marcos Llorente landet, dessen Hereingabe zur Ecke geklärt wird. Bei der Standardsituation bekommen die Blancos den Ball nicht weg, woraufhin es dann Antoine Griezmann ist, der die Kugel flach in Richtung erste Pfosten bringt. Thibaut Courtois ist aber rechtzeitig unten und fängt die Hereingabe ab.

Vinícius Junior kann zwar erneut einen hohen Diagonalball festmachen, aber der abgezockte Marcos Llorente ist nicht nur rechtzeitig zur Stelle, sondern kann den Brasilianer dann auch noch anschießen, womit er einen Abstoß herausholt.

Nach einer kurz ausgeführten Ecke kommt nun doch mal Rodrygo zum Schuss aus der zweiten Reihe. Der flache Linksschuss aus 19 Metern ist aber nicht gut getroffen und stellt Oblak nicht einmal ansatzweise vor Probleme, der den Ball sicher aufnimmt.

Die Merengues kommen einfach partout nicht durch. Immer wieder verstellt Atlético effektiv alle Anspielstationen sowie den Weg zum Tor, sodass Angriffe abgebrochen werden müssen, weil nicht einmal der Versuch aus der zweiten Reihe bleibt.

Alvarez dringt mit viel Tempo links in den Real-Sechzehner ein, wo er aus 14 Metern einfach mal die linke Klebe auspackt. Der Schuss hat ordentlich Wucht, ist aber zu zentral. Courtois faustet das Pfund resolut weg.

Die Colchoneros lassen defensiv weiterhin herzlich wenig anbrennen und lauern fast ausschließlich auf Umschaltmomente. Weil die Gäste aber nicht ins offene Messer laufen, ergeben sich keine derartigen Situationen, wodurch die Partie im Moment etwas festgefahren wirkt.

Auf der anderen Seite probiert es Julián Alvarez einfach mal aus der zweiten Reihe. Ein ähnlicher Kunstschuss wie letzte Woche gelingt ihm allerdings nicht. Deutlich links vorbei.

Vinícius Junior bleibt zwar zunächst an Marcos Llorente hängen, setzt dann aber noch einmal nach und kann den Ball vom linken Flügel in den unbesetzten Strafraum bringen. Jan Oblak nimmt dort sicher auf, allerdings touchiert der Ball zuvor noch ganz leicht die Hand von Giuliano Simeone, was die Blancos auch monieren. Dem Schiedsrichter ist das aber zu wenig. Auch der VAR greift nicht ein.

Vinícius Junior macht einen Ball in die Tiefe stark fest, aber nach seinem Pass ins Zentrum wird erst Luka Modrić geblockt, ehe auch die anschließende Hereingabe von Federico Valverde nur zur Ecke abgefälscht wird. Der ruhende Ball bringt erneut nichts ein.

Atlético verdichtet das Zentrum und stellt die Anspielstationen effektiv zu. Für die Königlichen, die ihre defensive Absicherung nicht auflösen und dadurch keinerlei Überzahlsituationen kreieren, tut sich keine Lücke auf.

Die Rojiblancos zeigen jetzt ihre Vielseitigkeit, indem sie sich tief zurückfallen lassen und hinten Beton anrühren. Real Madrid hat inzwischen zwar deutlich mehr vom Spiel, prallt aber im gegnerischen Drittel immer wieder ab.

Ein hoher Diagonalball landet bei Vinícius Junior, der sofort Fahrt in Richtung Atlético-Strafraum aufnimmt. Sein Rechtsschuss aus 14 Metern wird jedoch von Marcos Llorente zur Ecke geblockt. Die kurz ausgeführte Variante bringt dann nichts weiter ein, weil Jan Oblak die Flanke letztlich sicher aus der Gefahrenzone köpft.

Die Königlichen versuchen, mit hohem Pressing dagegenzuhalten. Damit nehmen sie den Rojiblancos auch ein Stück weit den Wind aus den Segeln. Es bleibt dennoch eine sehr intensive Anfangsphase.

Die Colchoneros setzen auch direkt nach und lassen den Ball begleitet von den lautstarken Rängen mit hohem Tempo durch die eigenen Reihen laufen. Die Blancos sind noch überhaupt nicht in der Partie angekommen.

Tooor für Atlético Madrid, 1:0 durch Conor Gallagher
Alle Zeiger wieder auf Null in Madrid - Atlético geht in Führung und gleicht nach gerade einmal 27 Sekunden die 1:2-Hinspielpleite aus. Beim Angriff über rechts wird Rodrigo De Paul überhaupt nicht gestört, dessen flache Hereingabe am ersten Pfosten irgendwie durch rutscht. Conor Gallagher wirft sich mit aller Entschlossenheit rein und grätscht die Kugel vorbei am chancenlosen Thibaut Courtois ins kurze Eck. Was für ein Auftakt!

Das 240. Derbi Madrileño der Geschichte ist freigegeben. Atlético läuft in den rot-weißen Trikots über den blauen Hosen auf. Real tritt ganz in Weiß an. Los geht's!

Real Madrid führt die Bilanz im Derbi Madrileño auch insgesamt mit 117 Siegen aus 239 Aufeinandertreffen an (63 Remis, 59 Niederlagen), hatte zuletzt aber bei den heimstarken Colchoneros zumeist einen schweren Stand. Auswärts bei Atlético Madrid haben die Blancos nur ein einziges der letzten sieben Pflichtspiele gewonnen (drei Remis, drei Niederlagen).

In K.-o.-Runden der Champions League hat Real Madrid zuletzt nur sehr wenig anbrennen lassen. Gerade einmal eine einzige der letzten 18 Partien in der K.-o.-Phase der Königsklasse hat der Champions-League-Rekordsieger verloren (zwölf Siege, fünf Remis). Auch von den bisherigen zehn Champions-League-Duellen mit Atlético Madrid gingen sechs Partien an die Blancos (zwei Remis, zwei Niederlagen).

Sollte Atlético Madrid die Hinspielniederlage noch ausmerzen können, wäre es nicht das erste Mal. In drei von sechs Fällen sind die Rojiblancos in der Vergangenheit noch weitergekommen, wenn sie das Hinspiel in der K.-o.-Phase der UEFA Champions League verloren haben. Für Real Madrid hingegen wäre es durchaus ungewohnt, trotz Sieg im Hinspiel noch auszuscheiden. Die Merengues erreichten in 21 von 22 Fällen nach einem Hinspielsieg die nächste Runde.

Real Madrid nutzte den Patzer der Rojiblancos, um mit einem 2:1-Sieg gegen Rayo Vallecano an Atlético vorbeizuziehen. Carlo Ancelotti vollzieht daraufhin ebenfalls vier Wechsel an seiner Startformation: Federico Valverde, Antonio Rüdiger und Ferland Mendy erhalten den Vorzug vor Lucas Vázquez, David Alaba und Fran García (alle drei Bank). Außerdem hütet Thibaut Courtois wieder das Tor. Verterter Andriy Lunin nimmt ebenfalls auf der Bank Platz.

Schauen wir uns an, wie es beide Teams personell heute Abend angehen. Bei Atlético Madrid gibt es im Vergleich zur 1:2-Pleite bei Getafe vom Sonntag vier Veränderungen: Für Samuel Lino, Nahuel Molina, Robin Le Normand und Javi Galán (alle vier Bank) starten Conor Gallagher, Clément Lenglet, Pablo Barrios und Reinildo.

Der Titelverteidiger hat beim 2:1-Heimsieg letzte Woche die Tür zum Viertelfinale einen kleinen Spalt geöffnet, muss heute aber auswärts bei den heimstarken Colchoneros bestehen. Das ist beileibe keine leichte Aufgabe. In der K.-o.-Phase der Champions League hat Atlético schließlich keines der letzten 18 Heimspiele mehr verloren (zwölf Siege, fünf Remis).