Fazit:
Holstein Kiel entführt einen glücklichen und hart erkämpften Punkt beim 2:2-Remis in Wolfsburg! Die Wölfe kamen fulminant aus der Pause und drehten mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten die Partie. Vor allem Wimmer sorgte für Wirbel und traf zusätzlich noch zwei Mal Aluminium. Auch weil die Wolfsburger weitere Hochkaräter nicht nutzen und die Entscheidung verpassten, witterten die Gäste weiter ihre Chance. Sonst komplett blasse Kieler im zweiten Durchgang glichen zehn Minuten vor Schluss durch Skrzybski aus und brachten den Punkt schließlich über die Zeit. Wolfsburg muss sich eine verschlafene erste Halbzeit und eine schlechte Chancenverwertung in einem sonst guten zweiten Durchgang vorwerfen lassen.

Gelbe Karte für Benedikt Pichler (Holstein Kiel)

Es ist eine wilde Nachspielzeit in der keines der beiden Teams zu einem ordentlichen Angriff und Abschlüssen kommt.

Gelbe Karte für Jann-Fiete Arp (Holstein Kiel)
Der Joker kommt mit einer Grätsche gegen Wimmer im Mittelfeld zu spät.

Gelbe Karte für Nicolai Remberg (Holstein Kiel)
Der Kieler eilt herbei und stößt Unruhestifter Mæhle leicht, der daraufhin theatralisch abhebt.

Gelbe Karte für Joakim Mæhle (VfL Wolfsburg)
Jablonski ahndet ein Foul des Wolfsburgers an Porath, der diesen dann angeht und eine Rudelbildung auslöst.

Für die letzten Minuten bringt Hasenhüttl nochmal einen Offensivakteur. Die Störche halten den VfL derzeit aber weit weg vom eigenen Kasten.

Seit dem Ausgleichstreffer sind die Kieler wieder weiter vorne anzutreffen und agieren selbstbewusster ohne dabei nochmal im Strafraum aufzutauchen.

Amoura flankt von der linken Seite schön an den Elfmeterpunkt wo Wind anrauscht und wuchtig, aber zu zentral köpft. Weiner nimmt das Leder im Nachfassen auf.

Das hatte sich mal überhaupt nicht angebahnt. Der VfL muss sich vor allem an die eigene Nase fassen. Gelingt einem Team in den Schlussminuten noch der Lucky Punch?

Tooor für Holstein Kiel, 2:2 durch Steven Skrzybski
Die Wolfsburger Fahrlässigkeit rächt sich! Pichler fügt sich direkt nach seiner Einwechslung gut ein, wird im Strafraum bedient und geht rechts die Linie runter. Halbhoch gibt der Joker an den Fünfer zu Skrzybski, der die Kugel gut annimmt und aus sechs Metern halbrechter Position abschließt. Grabara ist noch dran, irgendwie rutscht das Leder aber durch und überquert die Linie.

Mittlerweile gehen die Wölfe sehr fahrlässig mit ihren Chancen um. Ob sich das noch rächt? Kiel bleiben noch 15 reguläre Minuten, die Störche sind nach dem Seitenwechsel aber immer noch nicht in Wolfsburgs Sechzehner vorstellig geworden.

Arnold kommt im Anschluss an eine Ecke nochmal an den Ball und flankt von links an den Fünfer. Am ersten Pfosten läuft Koulierakis ein, kann den Kopfball aber nicht gut platzieren sodass Weiner parieren kann.

Wind lässt die nächste Großchance liegen: Skov Olsen geht rechts im Strafraum zur Grundlinie durch und flankt mustergültig an den zweiten Pfosten. Dort halten und zerren Becker und Wind, der den Kopfball aus fünf Metern schließlich knapp neben den linken Pfosten setzt.

Tiago Tomás ist im Mittelfeld nicht mal per Kelati-Foul aufzuhalten und zieht bis zum Sechzehner weiter. Am Ende kommt Amoura halblinks im Strafraum zum Abschluss, wird aber geblockt.

Die Störche kommen nach wie vor so gut wie gar nicht an den Ball und erst Recht nicht in die Nähe des VfL-Sechzehners.

Wimmer an den Pfosten! Skov Olsen steckt von der rechten Grundlinie zurück wo Tiago Tomás stark für Wimmer durchlässt. Der nimmt den Ball perfekt mit und setzt ihn aus 10 Metern halbrechter Position mit dem Außenrist flach an den linken Pfosten. Von dort prallt der Ball zu Wind, der fünf Meter vor dem Tor Probleme bei der Annahme hat und stolpert. Kiel hat Glück im Spiel zu bleiben.

Wolfsburg drückt weiter: Amoura steckt am linken Strafraumeck zu Tiago Tomás durch, der den Abschluss aus spitzem Winkel sieben Meter vor dem Tor leicht verzieht und nicht aufs Tor bringen kann.

Gelbe Karte für Patrick Wimmer (VfL Wolfsburg)
Der Torschütze und Vorlagengeber steigt Javorček nahe der linken Seitenlinie voll auf den Fuß.

Rapp reagiert auf den Fehlstart seiner Elf in Halbzeit zwei und nimmt den heute eher blassen Machino runter.

Eine Arnold-Ecke von links kommt komisch an den ersten Pfosten wo Wind mit der Hacke verlängert und das Leder irgendwie von einem Wolfsburger ins Toraus springt.

Die Wölfe wirken in Halbzeit zwei wie ausgewechselt. Kiel kommt kaum aus der eigenen Hälfte raus geschweige denn überhaupt an die Kugel.

Wimmer an die Latte! Der Joker wirkt wie beflügelt und zieht erneut aus 12 Metern von der rechten Seite wuchtig ab. Der Ball kracht an die Latte und springt zur Seite weg bis ins Seitenaus.

Tooor für VfL Wolfsburg, 2:1 durch Jonas Wind
Doppelschlag Wolfsburg! Und es ist ein Standard: Wimmer schlägt eine Ecke von rechts auf den Kopf von Wind, der sich gegen Becker durchsetzt und die Kugel irgendwie ins linke Eck befördert. Javorček will auf der Linie noch klären. bekommt den Ball aber durch die Beine und stört so auch Weiner, der den Einschlag nicht mehr verhindern kann.

Der VfL will mehr: Wimmer zieht aus 14 Metern halbrechter Position ab, Weiner wehrt den halbhohen Schuss aufs kurze Eck zur Ecke ab.

Tooor für VfL Wolfsburg, 1:1 durch Patrick Wimmer
Wolfsburg gleicht aus! Mit einem Pass in die Spitze hebelt der VfL die Kieler Defensive auseinander. Amoura verlängert zu Wind, der zu Wimmer in den Strafraum durchsteckt. Der ist schneller als Komenda und spitzelt die Kugel irgendwie unter Bedrängnis an Weiner vorbei ins Netz.

Remberg köpft eine Flanke aus dem linken Halbfeld in den Fuß von Skov Olsen. Der will das Leder aus 14 Metern halbrechter Position ins linke Kreuzeck schlenzen, verpasst dieses aber knapp.

Die bringt der eben eingewechselte Wimmer an den Fünfer, die Kieler Defensive ist dort bisher aber sehr stabil und hat auch in diesem Duell die Lufthoheit.

Die Hausherren kommen mit Schwung aus der Pause und erzeugen eine kleine Druckphase. Eine Arnold-Flanke aus dem linken Halbfeld köpft Javorček zur Ecke raus.

Wenig überraschend reagiert Hasenhüttl auch personell auf die schwache erste Halbzeit und verhilft Winter-Neuzugang Skov Olsen zu dessen Bundesligadebüt im VfL-Dress. Zusätzlich kommt auch Wimmer, Fischer und Gerhardt bleiben in der Kabine.

Halbzeitfazit:
Der VfL Wolfsburg liegt zur Pause nach einer schwachen Darbietung mit 0:1 gegen den Tabellen-Vorletzten Holstein Kiel zurück! Der VfL zeigt sich extrem ideenlos in der Offensive und konnte bis auf eine frühe Amoura-Chance nach einer Ecke kaum Gefahr vor dem Tor erzeugen. Anders die Kieler, die mit ihrer ersten Möglichkeit - ebenfalls nach einem Eckball - durch Winter-Neuzugang Zec in Führung gehen und diese seitdem recht souverän verteidigen. Wenige Kontersituationen spielte die Rapp-Elf noch nicht gut aus. Von Wolfsburg muss deutlich mehr kommen.

Amoura dringt mal rechts zur Grundlinie durch und gibt flach an den ersten Pfosten. Svanberg will die Kugel ins Tor verlängern, trifft aber nur das Außennetz.

Kurz vor der Pause häufen sich immerhin die Hereingaben in den Sechzehner beim VfL. Auch Mæhles Chipball vom rechten Strafraumeck findet allerdings keinen Abnehmer.

Tiago Tomás flankt von der rechten Seite an den ersten Pfosten wo der Ball nach einem Zweikampf zwischen Komenda und Wind kurz nah am Tor frei liegen bleibt. Zec schaltet am schnellsten und klärt resolut.

Fünf Minuten bleiben den Gastgebern noch um einen Pausenrückstand zu verhindern. Nicht allzu viel deutet jedoch darauf hin.

Wieder steht Koulierakis im Blickpunkt, diesmal aber durch einen Abschluss. Der Verteidiger zieht aus gut 25 Metern zentraler Position einfach mal ab, verpasst das rechte Eck mit seinem halbhohen Versuch aber um einen guten Meter. Ein Sinnbild für die fehlenden Ideen der Wolfsburger Offensivabteilung.

Koulierakis blockt Harres fernab des Balles resolut weg, ein Pfiff von Jablonski bleibt aber aus. Die Kieler Bank inklusive Rapp beschwert sich lautstark und das hätte man durchaus auch ahnden können.

Eine Javorček-Ecke von rechts können die Wolfsburger diesmal klären und direkt zum Konter aussetzen. Das sieht vielversprechend aus, Mæhle braucht jedoch zu lange und vertändelt schließlich noch vor der Mittellinie den Ball.

Porath treibt den Ball bei einem der wenigen Kieler Konter auf dem rechten Flügel nach vorne. Die Strafraumbesetzung der Störche ist stark, gleich vier Mann tummeln sich im Sechzehner. Porath findet am langen Pfosten Machino, der per Kopf zu Harres querlegen will. Vavro geht dazwischen und klärt.

Eine gute halbe Stunde ist rum und es ist ein bisher enttäuschender Auftritt der Hasenhüttl-Elf. Zu wenig Zielstrebigkeit und Kreativität zeigen die Wölfe in der Offensive, Kiel hat keine großen Probleme die Führung zu verteidigen.

Wieder findet Javorček, diesmal mit einem Freistoß von der rechten Seite, am langen Pfosten Zec, dessen Kopfball ins Zentrum aber verteidigt wird.

Svanbergs Flanke vom rechten Flügel landet zwischen Komenda und Zec auf dem Kopf von Wind, der aber etwas die Orientierung verloren hatte. So trudelt der Kopfball des Angreifers gute zwei Meter links am Kasten von Weiner vorbei.

Gelbe Karte für David Zec (Holstein Kiel)
Im Luftduell mit Wind an der Mittellinie pendelt das Knie des Verteidigers und trifft den Wolfsburger auf dessen Weg nach unten im Gesicht. Eine unglückliche Aktion.

Bei einer halbhohen Flanke von der rechten Seite springt Tiago Tomás der Ball wohl an die Hand, das ahndet Jablonski. Wolfsburg wartet immer noch auf seine erste Chance aus dem Spiel heraus.

Svanberg wird halbrechts im Strafraum bedient, findet aber keine Anspielstation. So können die Störche zur Ecke klären, die Machino am ersten Pfosten rausköpft.

Die Hausherren haben die Schlagzahl seit dem Gegentreffer etwas erhöht, finden aber gegen Kiels dicht gestaffelte Defensive noch kein Durchkommen.

Wolfsburg will die direkte Antwort und fordert Elfmeter. Nach einem hohen Ballgewinn hat Amoura auf der linken Außenbahn Platz und geht an Torschütze Zec vorbei in Richtung Grundlinie. Kurz vor der Torauslinie gibt der dem Algerier einen Schubser mit, den dieser dankend annimmt und auf Strafstoß reklamiert. Jablonski zeigt direkt an dass das zu wenig war.

Tooor für Holstein Kiel, 0:1 durch David Zec
Und so muss natürlich ein Standard für den ersten Treffer her! Kiels erste Ecke bringt Javorček von links perfekt vor das Tor wo sich Winter-Neuzugang Zec in einem körperlich geführten Duell mit Gerhardt durchsetzt und aus sieben Metern in den linken Winkel einnickt. Die Gäste gehen mit ihrer ersten Torchance in Führung.

Nach wie vor steht Holstein tief und Wolfsburg lässt den Ball durch die eigenen Reihen zirkulieren. Ein Leckerbissen ist diese Anfangsphase noch nicht.

Erste Annäherung der Kieler: Porath zieht halbrechts vor dem Tor in die Mitte und schließt aus 17 Metern mit links ab, wird jedoch direkt geblockt.

Und da wird es gleich gefährlich! Arnold schlägt die Ecke nah ans Tor gezogen. Im Fünfer bekommen die Störche die Kugel nicht raus sodass sie am langen Pfosten zu Amoura durchsickert. Der wird aus sechs Metern und spitzem Winkel in höchster Not von Javorček geblockt.

Tiago Tomás hat nach einem Diagonalball auf dem rechten Flügel mal etwas Platz, spielt aber einen unzureichenden Pass in den Strafraum. Der kullert dennoch unangenehm durch die Gefahrenzone bis Zec zur Ecke klären kann.

Wolfsburg hat in den Anfangsminuten deutlich mehr den Ball - das konnte durchaus so erwartet werden. Kiel lässt die Wölfe erstmal kommen und geht erst ab der Mittellinie mit engem Kontakt zu den Gegenspielern drauf.

Der Ball rollt, die Gäste aus Kiel haben angestoßen und den Ball erstmal lang geschlagen. So kommt schnell ein Einwurf von der linken Seite zu Stande, den Machino wie gewohnt in den Strafraum bringt. Wolfsburgs Defensive kann klären.

Sven Jablonski leitet das Eröffnungsspiel dieses 19. Spieltags und wird dabei von Lasse Koslowski und Eduard Beitinger an den Seitenlinien begleitet. Als VAR im Kölner Keller fungiert Günter Perl. Gleich kann es vor eher beschaulicher Kulisse in Wolfsburg bei strömendem Regen losgehen. Viel Spaß!

Im Hinspiel verdorben die Wolfsburger den Störchen ihre Bundesliga-Premiere und siegten nach einem Doppelschlag von Arnold und Bornauw mit 2:0. Die einzigen weiteren zwei Pflichtspiele zwischen beiden Vereinen waren brisante: 2018 setzte sich der VfL in der Relegation durch und feierte so den Verbleib in Deutschlands höchster Spielklasse.

Auf der anderen Seite muss Holstein-Trainer Rapp den länger ausfallenden Bernhardsson ersetzen, nimmt aber nach dem enttäuschenden 1:3 gegen Hoffenheim gleich vier Änderungen vor. Die wieder genesenen Komenda und Becker rücken für Ivezić und Geschwill (beide Bank) in die Abwehrkette. Rosenboom muss ebenfalls zuerst auf die Bank und wird durch Javorček ersetzt. Für Bernhardsson kommt Kelati nach langer Verletzungszeit zu seinem ersten Startelfeinsatz seit dem 4. Spieltag und beginnt im Offensivdreieck mit Machino und Harres. Kapitän Holtby fehlt nach wie vor gesperrt während die Winter-Neuzugang Zec erneut in der Startelf steht und Tolkin wie schon in Hoffenheim auf der Bank Platz nimmt.

VfL-Coach Hasenhüttl, der nach wie vor auf Białek, Kamiński, Majer, Paredes und Rogério verzichten muss, verändert seine Anfangsformation im Vergleich zur Bayern-Niederlage auf drei Positionen: Svanberg kommt zu seinem zweiten Startelfeinsatz seit dem 5. Spieltag und ersetzt Dárdai (Bank). Ebenfalls erstmal zuschauen muss Nmecha, der im Angriff von Wind ersetzt wird. So bilden Wind (sieben Saisontore) und Amoura (acht) das Sturmduo der Wölfe gegen die schwächste Defensive der Liga. Auf dem Flügel rückt Tiago Tomás für Wimmer (Bank) in die erste Elf während Winter-Neuzugang Skov Olsen erstmal auf der Bank Platz nimmt.

Die Gäste aus dem hohen Norden erlebten nach der 2:3-Niederlage in Freiburg zum Jahresauftakt im Anschluss ein absolutes Highlight als sie an der heimischen Förde Borussia Dortmund mit 4:2 bezwingen konnten. Vergangenen Samstag verpassten es die Störche aber nachzulegen und unterlagen dem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf Hoffenheim mit 1:3. Das Rapp-Team braucht dringend Punkte, hat sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und drei auf den Relegationsplatz. Bei einer Bestätigung des Bochum-Sieges (bei Union) am grünen Tisch würden die Kieler gar zum Bundesliga-Schlusslicht werden.

Nach zwei Niederlagen zum Jahresabschluss kam der VfL Wolfsburg gut aus der Winterpause und feierte mit Siegen in Hoffenheim (1:0) und gegen Gladbach (5:1) einen gelungenen Auftakt. Die englische Woche schlossen die Wölfe mit einem 2:3 bei den Bayern ab sodass der VfL nach 18 Spieltagen mit 27 Punkten auf Platz sieben rangiert und an der internationalen Qualifikation schnuppert. So stellt das Heimspiel gegen den Tabellen-17. aus Kiel eine Pflichtaufgabe für die Hasenhüttl-Elf, die drei der letzten vier Heimspiele gewinnen konnte, dar.