Fazit:
Feierabend! Der SSV Ulm 1846 erkämpft sich ein 1:1 in Darmstadt. Dadurch fährt der Aufsteiger ausgerechnet beim zuletzt so formstarken Bundesliga-Absteiger nach zwei Niederlagen wieder einen Punktgewinn ein. Ausschlaggebend ist dafür die eigene Defensivstärke. Die Spatzen ließen gegen feldüberlegene Lilien hinten einfach fast gar nichts zu und konnten den Halbzeitstand dadurch über die Zeit bringen. Für Florian Kohfeldt und sein Team ist es zwar das dritte ungeschlagene Spiel in Folge. Vor allem nach dem klaren Erfolg gegen Köln dürfte das Remis aber eher eine kleine Enttäuschung sein. Bereits am Mittwoch geht es für die Hessen im Pokal in Dresden weiter, ehe es in der Liga die Partie gegen Fürth ansteht. Ulm hat mit dem FC Schalke ein absolutes Highlight gegen einen direkten Tabellennachbarn vor der Brust.

Guille Bueno geht links neben dem Strafraum nach einem kleinen Haken in das Dribbling und chippt den Ball an den langen Pfosten. Dort schnappt sich Niclas Thiede den Ball.

Drei Minuten gibt es eigentlich oben drauf. Allerdings wechselt Thomas Wörle noch einmal und nach der Ausführung des Abschlages von Niclas Thiede sind die ersten 60 Sekunden schon fast wieder rum.

Nach einer SVD-Hereingabe von der rechten Seite missglückt Dennis Chessa im eigenen Strafraum der Klärungsversucht, der dadurch zum Querschläger in das Toraus wird. Der anschließende Eckstoß bleibt aber ungefährlich.

Von einer großen Schlussoffensive der formstarken Darmstädter ist hier weiterhin nichts zu sehen, da Ulm stark verteidigt, die Räume ganz eng macht und wirklich gar keine Chancen zulässt.

Die Begegnung ist aktuell unterbrochen, da Lucas Röser nach einem Zweikampf mit Merveille Papela behandelt werden muss. Damit schrauben die Ulmer natürlich weiter an der Uhr.

Die Schlussphase ist aus Sicht der Spatzen ein absolutes Schreckgespenst. Schließlich gaben sie in den letzten Minuten in dieser Saison bereits zehn Punkte ab. Gelingt es ihnen heute gegen überlegene, aber weiter harmlose Lilien den Zähler über die Zeit zu retten?

Gelbe Karte für Max Brandt (SSV Ulm 1846)
Max Brandt erwischt Fabian Nürnberger links in der SSV-Hälfte mit der Hand im Gesicht und sieht dafür zu Recht den gelben Karton.

Isac Lidberg traf an den letzten vier Spieltagen in Folge. Heute konnte er noch nicht viele gefährliche Aktionen sammeln. Mit einem Schuss von halbrechts an der Strafraumkante nähert sich der Schwede jetzt aber mal an. Allerdings verfehlt der siebenfache Torschütze das lange Eck um Haaresbreite.

Durch die Hereinnahme von Guille Bueno sortiert Florian Kohfeldt ein wenig um. Der Spanier geht nämlich nach hinten links und Fabian Nürnberger rückt dafür eine Position vor.

Mit Maurice Krattenmacher konnte Thomas Wörle das eigene Spiel bereits ein wenig beleben. Einen ähnlichen Effekt erhofft er sich jetzt garantiert auch von Bastian Allgeier und Lucas Röser.

Ulm gelingt es vor allem über Maurice Krattenmacher mittlerweile immer mal wieder offensive Lebenszeichen zu setzen. Wirkliche Gefahr strahlen sie dabei jedoch weiterhin nicht aus.

Florian Kohfeldt tauscht doppelt. Der verwarnte Fraser Hornby wird durch Fynn Lakenmacher ersetzt. Zudem ist mit Tobias Kempe ein Standardspezialist nun für Kilian Corredor dabei.

Gelbe Karte für Romario Rösch (SSV Ulm 1846)
Kilian Corredor geht fast am linken Strafraumeck einfach an Romario Rösch vorbei. Der Verteidiger zieht deswegen das Foul, um das Eindringen in die Box zu verhindern und sieht dafür die Gelbe Karte.

Max Brandt sucht mal aus der zweiten Reihe den Abschluss. Marcel Schuhen ist aber schnell im aus seiner Sicht unteren linken Eck und kann den Ball sogar festhalten.

Luka Hyryläinen verlässt das Feld und wird positionsgetreu von dem erfahreneren Philipp Maier ersetzt.

Die Gäste sind mittlerweile wieder komplett in der Defensive gebunden und können fast gar nicht für Entlastung sorgen. Immerhin stehen sie hinten weiterhin gut und lassen nichts zu.

Gelbe Karte für Dennis Chessa (SSV Ulm 1846)
Rechts im Mittelfeld kommt Chessa einen Schritt zu spät gegen Nürnberger und tritt dem Linksverteidiger voll in die Beine. Dafür wird nun auch der 32-Jährige verwarnt.

Gelbe Karte für Aleksandar Vukotić (SV Darmstadt 98)
Bei einem SVD-Freistoß bittet Sören Storks Aleksandar Vukotić und Dennis Chessa nach einem Gerangel zum Gespräch. Damit scheint die Sache erledigt. Allerdings schubst der Innenverteidiger seinen Gegenspieler noch vor der Ausführung um und sieht dafür seine fünfte Gelbe. Damit ist er in der nächsten Woche gegen Fürth gesperrt.

Philipp Förster kommt nach einer guten Einzelleistung von halbrechts vor dem Strafraum zum Abschluss. Der Kreativspieler visiert mit dem linken Innenrist das lange Eck an. Niclas Thiede kann den Schlenzer aber noch so gerade eben mit einer starken Parade um den Pfosten lenken.

Darmstadt ist auch nach dem Wiederanpfiff das aktivere Team. Es bleibt jedoch auch dabei, dass sie gegen die gut organisierte SSV-Hintermannschaft nicht wirklich durchkommen.

Dennis Chessa wird rechts in den Sechzehner geschickt, erreicht den Ball noch kurz vor der Grundlinie und schließt aus extrem spitzem Winkel direkt ab. Marcel Schuhen ist aber gut herausgekommen und kann sicher parieren.

Sergio López schaltet sich auf der rechten Seite in das Offensivspiel mit ein und hebt den Ball hoch in die Mitte. Fraser Hornby steigt etwa neun Meter vor dem Tor hoch, aber köpft den Ball ein gutes Stück links neben das Gehäuse.

Weiter geht's! Darmstadt kehrt personell unverändert zurück auf den Rasen. Bei Ulm bleibt mit Aaron Keller der Torschütz draußen. Für ihn ist Maurice Krattenmacher neu dabei.

Halbzeitfazit:
Im Duell zwischen Darmstadt und Ulm geht es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die Kabinen. Die Gäste zeigten eine sehr couragierte Leistung und waren vor allem in der Defensive voll da. Darmstadt brauchte ein wenig, um wirklich in die Partie zu finden. Zum Ende des ersten Abschnitts hatten die Lilien aber alles unter Kontrolle. Vor den Toren ist auf beiden Seiten allerdings ganz wenig los. Da sich beide Teams jedoch sehr effizient zeigten und jeweils ihren ersten Schuss im Kasten unterbringen konnten, gibt es dennoch Treffer auf der Anzeigetafel.

Der erste Durchgang neigt sich bereits dem Ende entgegen. Darmstadt rennt immer wieder an, aber kommt einfach nicht durch.

Darmstadt hat deutlich mehr Ballbesitz. Allerdings weiß der Bundesliga-Absteiger, der in der Vorwoche gegen Köln vor allem durch Konter überzeugen konnte, nicht viel anzufangen. Gegen kompakt verteidigende Ulmer finden sie kaum Lösungen. Dafür ist es ihnen aber mittlerweile gelungen das Offensivspiel der Gäste komplett einzudämmen.

Zum wiederholten Mal profitieren die Lilien von einem SSV-Fehlpass und kommen dadurch zu einer Chance. Kilian Corredor scheitert mit seinem zu mittigen Schuss aus halblinker Position aber an Niclas Thiede.

Andreas Müller geht bei SVD-Ballbesitz zu Boden. Seine Mitspieler machen aber einfach weiter, lassen den Ball laufen und wenig später wird dann auch der ganz schnell wiedergenesene 24-Jährige mit eingebunden.

Die Partien der Darmstädter endeten in jüngerer Vergangenheit immer wieder sehr torreich. Den Eindruck macht das ausgeglichene Duell mit Ulm heute nicht. Allerdings haben beide Mannschaften bereits bewiesen, dass sie aus dem Nichts zum Torerfolg kommen können. Aktuell ist aber wieder eine Phase fast ohne Strafraumszenen.

Gelbe Karte für Fraser Hornby (SV Darmstadt 98)
Fraser Hornby zieht Luka Hyryläinen bei einem 50-50-Zweikampf zu Boden und wird zurückgepfiffen. Über den Foulpfiff regt sich der Schotte so vehement auf, dass er zusätzlich auch noch seine erste Gelbe bekommt.

Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte schalten die Hausherren schnell um und haben sogar zwischenzeitlich eine Vier-gegen-Vier-Situation. Die spielen sie jedoch nicht optimal aus. So landet eine zu ungenau geklärte Lidberg-Flanke im Rückraum bei Klefisch, der den Ball aus der zweiten Reihe aber auf die Tribüne jagt.

Sergio López schaltet sich im Angriff mit ein und schickt Lidberg perfekt rechts im Strafraum tief. Der 26-Jährige hat im Anschluss den Kopf oben und legt noch einmal zu seinem Sturmkollegen quer. Hornby schießt seine Direktabnahme jedoch links über den Kasten.

In der Anfangsviertelstunde war vor den Toren nur wenig los. Torschüsse waren sogar gar nicht vorhanden. Das hat sich innerhalb von kürzester Zeit allerdings komplett verändert. Erst ging Darmstadt mit dem ersten Abschluss der Partie in Front und nur wenige Augenblicke später konnten die Spatzen mit ihrem ersten Torschuss ausgleichen. So darf es gerne weitergehen.

Dennis Chessa ist der absolute Aktivposten in der SSV-Offensive und kommt jetzt von halblinks im Sechzehner selbst zum Schuss. Sein Versuch ist aber zu unplatziert. Dadurch ist Marcel Schuhen zur Stelle und kann die erste Parade der Begegnung verbuchen.

Tooor für SSV Ulm 1846, 1:1 durch Aaron Keller
Ulm hat die perfekte Antwort parat! Die Gäste können sich über die rechte Seite viel zu einfach nach vorne kombinieren. Dadurch kommt Chessa an den Ball und bringt den scharf vor das Tor. Am ersten Pfosten lauert Keller und vollendet problemlos in das lange Eck.

Tooor für SV Darmstadt 98, 1:0 durch Fraser Hornby
Aus dem Nichts die Führung für die Lilien! Hyryläinen verliert den Ball im Aufbau zentral in der eigenen Hälfte und dann geht es ganz schnell. Über Lidberg landet der Ball halbrechts an der Strafraumgrenze bei Hornby, der Kolbe noch elegant ins Leere laufen lässt und dann gekonnt mit rechts in das untere linke Eck vollstreckt.

Ulm übernimmt hier aktuell immer mehr die Initiative und bereitet den Lilien mit dem hohen Pressing große Probleme. Aus den frühen Ballgewinnen können sie aber noch kein Kapital schlagen. Generell ist vor den Toren noch gar nichts los.

Felix Higl wird rechts in der Box in Szene gesetzt und bringt den Ball flach vor das Tor. Am Fünfer lauert Aaron Keller. Der Schweizer erreicht den Ball mit dem langen Bein allerdings haarscharf nicht.

Die Anfangsphase ist wirklich komplett ausgeglichen. Beide Vereine haben ihre kurzen Moment. Ein wirkliches Übergewicht kann sich jedoch noch keine Mannschaft erspielen. Es ist aber bereits festzuhalten, dass Ulm die erwartet knifflige Aufgabe für die euphorisierten Darmstädter ist.

Dennis Chessa dribbelt sich vom linken Flügel aus in den Sechzehner und wird dabei minimal von Sergio López an der Schulter gehlten. Der 32-Jährige kommt dadurch in der Box zu Fall. Sören Storks verzichtet aber völlig zu Recht auf den Strafstoß-Pfiff, da sich der Ulmer da viel zu leicht fallen lässt.

Isac Lidberg wird erstmals in die Tiefe geschickt. Der Schwede erreicht den Pass von Andreas Müller halbrechts an der Strafraumgrenze jedoch nicht vor Philipp Strompf, der die Situation bereinigen kann.

Los geht's! Die Heimelf stößt an und spielt im gewohnten Blau-Weiß. Ulm hält in schwarz-weißen Trikots dagegen.

Das Duell zwischen Darmstadt und Ulm ist nicht neu in der 2. Bundesliga. Alle zwölf Aufeinandertreffen gab es jedoch im Zeitraum zwischen 1979 und 1988. Dementsprechend hat die mit sechs Erfolge positive Bilanz der Darmstädter für den anstehenden direkten Vergleich überhaupt keine Aussagekraft.

Der SSV Ulm muss als Aufsteiger, wie bei der späten Niederlage gegen Karlsruhe, noch einiges an Lehrgeld zahlen. Die Spatzen zeigen zwar immer wieder, dass sie dem Niveau der 2. Liga absolut gewachsen sind, aber schlagen daraus noch zu wenig Ertrag. Mit sieben Punkten rangieren die Schwaben nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor Braunschweig auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Damit sie auch nach dem Spieltag nicht unter den Strich rutschen, muss gegen den SVD aber etwas Zählbares eingefahren werden.

Seit seiner Ankunft im September hat Florian Kohfeldt dem Bundesliga-Absteiger aus Darmstadt wieder neues Leben eingehaucht. Damals standen die Hessen mit nur einem Zähler auf einem Abstiegsrang. Fünf Matches später sind acht weitere Punkte dazu gekommen und der SVD rangiert auf dem 13. Platz. Besonders beeindruckend ist dabei, dass mit Braunschweig (1:1), Schalke (5:3-Sieg), Magdeburg (2:1-Niederlage), Karlsruhe (3:3) und zuletzt dem 1. FC Köln (5:1-Sieg) wirklich namhafte Gegner dabei waren, die teilweise um den Aufstieg mitspielen. Diesen positiven Trend wollen die Darmstädter natürlich nun weiter fortsetzen und auch das zweite Heimspiel in Folge für sich entscheiden.

Bei den Ulmern nimmt Thomas Wörle im Vergleich zur Last-Minute-Niederlage gegen Karlsruhe drei Veränderungen in der Anfangsformation vor. Jonathan Meier, Max Brandt und Aaron Keller beginnen für Lennart Stoll, Philipp Maier und Maurice Krattenmacher.

Mit dem 5:1-Triumph über den 1. FC Köln war Florian Kohfeldt verständlicherweise absolut zufrieden. Deshalb sieht der Lilien-Trainer auch keinen Grund für Veränderungen und schickt dieselbe Startelf auch heute wieder in das Rennen.