Fazit:
Middlesbrough schafft die Sensation und gewinnt das Hinspiel im League Cup Halbfinale mit 1:0 gegen den FC Chelsea. Nachdem die Hausherren etwas schmeichelhaft zur Pause führten, spielten in der zweiten Hälfte nur noch die Blues. Doch es wurde zu selten zwingend und wenn, dann schmissen die Hausherren alles rein was ging. Und so erspielten sie sich wenige Großchancen, obwohl sie den Ballbesitz dominierten und durch gutes Gegenpressing kaum Entlastungsangriffe des Gegners zuließen. Auch die Einwechslungen von Mudryk und Broja haben wenig bewirkt, da war der ausgewechselte Madueke zuvor deutlich auffälliger. Genau heute in zwei Wochen treffen die beiden Teams an der Stamford Bridge erneut aufeinander und spielen den Finalisten aus, wobei Middlesbrough nun natürlich mit einem Vorteil in dieses Rückspiel geht!

Mudryk flankt auf den zweiten Pfosten. Dort kommt Gilchrist gerade noch so an den Ball und holt sogar eine Ecke heraus. Die wird aber wegen Offensivfoul direkt zurückgepfiffen. Glover wird sich ordentlich Zeit lassen und das dürfte es gewesen sein.

Gelbe Karte für Isaiah Jones (Middlesbrough FC)
Weil der Vorlagengeber zum 1:0 zu lange für den Einwurf braucht, sieht er die Gelbe Karte.

Es gibt vier Minuten oben drauf! Das erscheint aufgrund des Zeitspiels und der Wechsel etwas wenig, aber Chelsea hatte andererseits auch genug Zeit, in der regulären Spielzeit zu treffen.

Nach Zweikampf mit Gallagher bleibt Crooks liegen. Sicherlich spielt hier auch das Zeitmanagement eine Rolle, aber geschmerzt hat das trotzdem.

Trotz der Hereinnahme von Broja strahlen die Flanken genauso wenig Gefahr aus wie vorher. Da wird gnadenlos jeder Ball geklärt. Wenn sie es flach kombinieren, kommen sie deutlich besser in den Sechzehner, aber gelingen tut ihn das nicht häufig.

Boro wirft sich wirklich in alles rein, was in Richtung Strafraum fliegt oder auf das Tor von Glover kommen soll. Sie wollen das 1:0 irgendwie über die Zeit retten.

Die Gäste kombinieren sich bis in den Sechzehner, wo Broja den Ball auf links bekommt. Dieser verpasst das kurze Anspiel auf Mudryk und wählt stattdessen den flachen Pass auf den langen Pfosten zum einlaufenden Sterling. Dieser ist allerdings schwierig und kann geklärt werden. Aber immerhin gab es mal eine schöne Kombination, die sie tatsächlich in den Strafraum brachte.

Jeder Einwurf bringt Middlesbrough gefühlte 30 Sekunden auf der Uhr. Ob das wohl genau so nachgespielt wird? Die Männer in blau beschweren sich bisher nicht darüber. Das sähe wohl anders aus, wenn das Halbfinale in einem Spiel entschieden würde.

Sterling mit dem Abschluss! Nach Abspiel von Mudryk zieht er von links in die Mitte und versucht es mit einem Schlenzer auf die lange Ecke. Knapp einen halben Meter geht der Versuch schlussendlich am Tor vorbei.

Middlesbrough kommt kaum noch zu Entlastungsangriffen, denn das Gegenpressing der Blues funktioniert sehr gut. Ob sie das auf Dauer durchhalten können, bleibt fraglich, aber das Zeitspiel ist in vollem Gange.

Der eingewechselte Mudryk mit seinem ersten Abschluss. Von Sterling an der Sechzehner aufgelegt, schließt der Ukrainer mit der Innenseite ab. Der Schuss ist eigentlich sehr zentral, doch wieder hat Glover so seine Probleme. Erneut jedoch ohne Konsequenzen.

Im Konter rutscht Thiago Silva aus und Coburn macht sich auf die Reise. Doch der Altmeister lässt sich so leicht nicht abschütteln und holt schlussendlich sogar den Abstoß heraus. Wahnsinn!

Der Rechtsverteidiger scheint weiterspielen zu können. Noch mehr Verletzte braucht es in dieser Partie auch wirklich nicht.

Malo Gusto liegt verletzt am Boden und hält sich den Fuß. Das wäre bitter für Chelsea, die sowieso auf der Außenverteidiger Position eng gebeutelt sind.

Da war mehr drin! Gleich drei Spieler von Middlesbrough brechen über die rechte Seite durch. Am Ende ist Jones am Ball über den Flügel, aber die Laufwege in der Mitte sind nicht ideal, wodurch der Flügelspieler keine Anspielstation in der Mitte findet.

Durch den Wechsel von Broja für Fernández wird Palmer wohl ins Mittelfeld rücken. Mudryk bekleidet vermutlich die linke Seite und Sterling wechselt den Flügel.

Mudryk und Broja machen sich zur Einwechslung bereit. Madueke und Sterling könnten Kandidaten für eine Auschwechslung sein.

Die erste Chance des zweiten Durchganges gehört den Gästen! Über Umwege kommt der Ball an den Elfmeterpunkt zu Gallagher, der den Ball mit dem Rücken zum Tor gut mitnimmt und im Fallen abschließt. Der Abschluss kullert links am Kasten vorbei.

Middlesbrough hat wenig Probleme das weg zu verteidigen. Das liegt aber vor allem an der mangelnden Kreativität der Offensivabteilung der Blues. Wenn es gefährlich wird, dann über hohe Ballgewinne, doch auch dann spielen sie es oft zu langsam, so wie hier. Fernández gewinnt den Ball am gegnerischen Sechzehner, braucht dann aber einfach zu lange und so verpufft die Möglichkeit.

Das ist bezeichnend für Chelseas Spiel. Gallagher wechselt stark die Seite auf Madueke. Der hat bei der Ballannahme Standprobleme und Gusto spielt dann Foul. Chelsea macht vieles gut, aber in den entscheidenden Momenten fehlt dann etwas.

Und eben angesprochener Madueke hat jetzt die Chance! Fernández flankt von halblinks in den Strafraum zum winkenden Rechtsflügel, der allerdings nicht bekannt für sein Kopfballspiel ist und dementsprechend nicht versenken kann. Glover entschärft den Versuch.

Die Sturmspitze Chelseas wird immer wieder anders besetzt. Palmer, Gallagher und Sterling rotieren dort immer wieder. Auch Madueke hat sich dort schon eingefunden.

Dann gibt es den Ballverlust und Crooks spielt den Ball auf den schnellen Jones. Dessen Hereingabe kann in höchster Not geklärt werden. Colwill kommt mit seinem schnellen Gegenspieler bisher überhaupt nicht klar und ist ja auch schon verwarnt.

Die ersten Minuten gehören definitiv den Blues, die den Ballbesitz kontrollieren. Sie spielen geduldig auf der Suche nach Lücken, doch auftauchen tun diese nicht.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten geht es mit der zweiten Hälfte weiter!

Halbzeitfazit:
Der Außenseiter führt zur Pause daheim mit 1:0! Doch diese Führung wackelt gewaltig, aber alles nacheinander. Die Hausherren begonnen stark, ehe Chelsea gegen Mitte der Halbzeit die Kontrolle übernahm, sonderlich zwingend war das allerdings nicht. Boro musste früh zweifach verletzungsbedingt wechseln. Trotzdem gingen sie in der 37. Minute beinahe aus dem Nichts in Führung. Die Gäste waren davon sichtlich irritiert, doch fingen sich und hatten zweimal durch Palmer und einem Fernschuss von Caicedo mit drei Chancen kurz vor der Pause mehr als genug Möglichkeiten, diese Partie auszugleichen. Die Halbzeit kommt für Middlesbrough also zu einem sehr guten Zeitpunkt und es bleibt spannend, wie die Blues in Halbzeit zwei auftreten werden.

Und wieder Palmer, aber wieder kein Tor! Caicedo steckt schön auf den Angreifer durch, der sich den Ball mit einem Haken nochmal auf den starken linken legt und die lange Ecke anvisiert. Der Abschluss ist allerdings zu zentral und so leicht parierbar für Glover. Das hätte der Ausgleich sein müssen, erneut.

Palmer der Unglücksrabe! Enzo Fernández schießt aufs Tor, doch sonderlich gefährlich ist der Schuss nicht. Glover lässt ihn jedoch einfach vorne abprallen, wo Palmer steht. Dieser ist sichtlich überrascht, nimmt den zugegeben schwierigen Ball direkt und verzieht deutlich.

Das war knapp! Wenn man nicht in den Strafraum kommt, dann muss man es wohl aus der Distanz versuchen. Das denkt sich scheinbar auch Moisés Caicedo, der sich ein Herz fasst und abzieht. Sein Strahl geht nur knapp links am Kasten von Glover vorbei. Der hätte wohl eingeschlagen, denn der Torhüter wäre nicht rechtzeitig zur Stelle gewesen.

Es gibt sechs Minuten Nachschlag hier in dieser ersten Hälfte. Durch die beiden Verletzungen und den Treffer ist das mit Sicherheit gerechtfertigt.

Die Gäste versuchen es immer wieder mit hohen Bällen über die Kette. Ob das das Mittel der Wahl gegen einen Zweitligisten sein sollte?

Middlesbrough kann sich jetzt sogar für einige Momente in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Das wird eine lautstarke Ansage von Mauricio Pochettino in der Halbzeit geben, da kann man sich sicher sein.

Chelsea zeigt sich von dem Gegentreffer verunsichert. Durch einen Fehler von Gusto gelangt das Team von Michael Carrick wieder in den Strafraum, dort wollen sie dann aber einen Elfmeter, der wahrlich keiner war.

Tooor für Middlesbrough FC, 1:0 durch Hayden Hackney
Und dann gehen die Hausherren plötzlich in Führung! Ein langer Ball bringt Jones ins Duell mit Colwill. Der Verteidiger der Londoner hat einen kleinen Geschwindigkeitsnachteil und wird dann von Jones alt aussehen gelassen. Der Flügelspieler spielt in die Mitte an den Fünfer. Dort kommt Hackney angerauscht, der mit seinem linken Fuß vollenden kann. Boro stellt das Spiel auf den Kopf!

Mit Flanken sind die Blues bisher eher wenig erfolgreich. Palmers x-te Ecke wird geklärt und auch die nachfolgende Flanke von Madueke auf den langen Pfosten ist zu weit, sodass die Kugel nicht mehr aufs Tor geköpft werden kann.

Das muss das 0:1 sein! Hawson begeht einen riesigen Fehler im Spielaufbau und bringt so Palmer ins direkte Duell gegen Glover. Auf höhe des Strafraums schließt der junge Engländer mit seinem starken linken Fuß ab, verfehlt das Tor aber knapp.

Gelbe Karte für Levi Colwill (Chelsea FC)
Kurz hinter der Mittellinie zerrt der Aushilfs-Linksverteidiger an Isaiah Jones und sieht völlig zu Recht den gelben Karton.

Und dann nimmt es Madueke auf rechts erst mit Clark und dann im Strafraum mit van den Berg auf. Beim Versuch auf das Tor zu spitzeln, ist noch ein Boro Spieler dran, weshalb es Ecke gibt. Die anschließende Ecke bringt nichts ein.

Gusto jetzt auf der rechten Seite mit dem Versuch eines Doppelpasses, aber dieser landet schließlich nicht wieder bei ihm sondern im Toraus. Das ist dürftig, was Chelsea bis dato anbietet.

Chelsea tritt seit einigen Minuten deutlich dominanter auf. Die Hausherren sind seit langem nicht mehr mit dem Ball in der gegnerischen Hälfte gewesen, doch solange den Londonern kaum etwas im letzten Drittel gelingt, werden sie sich keine Sorgen machen müssen.

Mit Clarke kommt ein Innenverteidiger in die Partie. Engel wird nun die Schiene besetzen.

Die Betreuer auf dem Platz zeigen es direkt an. Boro muss hier zum zweiten Mal früh wechseln. Die Wiederholung deutet an, dass Bangura sich bei einem langen Schritt am hinteren Oberschenkel verletzt hat.

Auf der rechten Seite wird Madueke von Palmer auf die Reise geschickt. Bangura gelangt dazwischen und wird vom Flügelspieler umgestoßen. Der linke Schienenspieler bleibt liegen und scheint einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen zu haben.

Palmer zieht die erste Ecke der Partie mit ordentlich Dampf in Richtung Tor. Im Getümmel klärt Fry zur nächsten Ecke. Diese wird unzureichend geklärt, sodass Gallagher per Volley abzieht. Der Abschluss verfehlt den Kasten jedoch deutlich.

Mittlerweile versuchen die Gäste das Spiel mehr an sich zu reißen, nachdem die ersten Minuten eigentlich sogar eher an Middlesbrough gingen. Durch das hohe Anlaufen kann Madueke den Spielaufbau stören und es gibt erneut Abstoß.

Bangura bricht über links durch und hat in der Mitte eigentlich mindestens eine freie Anspielstation am Elfmeterpunkt. Seine Hereingabe ist allerdings zu ungenau und so kann Enzo Fernández, mit zur Hilfenahme seines Armes, klären. Den VAR gibt es heute durch mangelnde technische Ausstattung in Middlesbrough nicht, doch eingegriffen hätte er hier wahrscheinlich eh nicht.

Coburn war in den letzten beiden Ligaspielen jeweils erfolgreich. Vielleicht ein gutes Omen? Der nächste Abschluss gehört aber Chelsea und ihrem Goldjungen Palmer, doch der Aufsetzer aus circa 20 Metern ist für Glover zu entschärfen.

Der Stürmer trabt zurück aufs Spielefeld. Doch nach wenigen Sekunden legt er sich auf den Rasen. Ist das bitter! Latte Lath ist sichtlich bedient und verständlicherweise etwas emotional. Für ihn wird Coburn in die Partie kommen. Gute Besserung an der Stelle.

Nach einem langen Ball und einem kleinen Fehler von Colwill rutscht der Ball durch. Latte Lath kommt im Zweikampf mit Disasi gerade so an das Leder, aber kann nicht zwingend genug abschließen. Die Grätsche von Disasi hat ihn am Knöchel getroffen und der Stürmer der Hausherren muss behandelt werden.

Der Ball rollt, auf eine schöne Halbfinal-Partie!

Mauricio Pochettino hingegen verändert seine Startelf auf drei Positionen im Gegensatz zum letzten Spiel gegen Preston North End. Madueke, Gallagher und Thiago Silva werden beim Anpfiff mit auf dem Rasen stehen.

Was Chelseas Saison bisher beschreibt? Mittelmaß. Zumindest was die Premier League betrifft, passt das ganz gut. In der Liga befindet man sich auf dem zehnten Tabellenplatz und bereits elf Punkte hinter dem für den internationalen Wettbewerb direkt qualifizierenden fünften Platz. Die Pokal-Wettbewerbe sind also eine gute Möglichkeit für die Londoner, das nächste Jahr wieder durch Europa reisen zu können. Auch im FA Cup sind sie noch drin, denn wenige Tage zuvor gab es ein entspanntes 4:0 gegen Preston North End. In der vergangenen Runde des League Cups konnte man sich übrigens im Elfmeterschießen gegen Newcastle durchsetzen. Auch Brighton bezwang man im Laufe des Wettbewerbs bereits.

Ihre Aufstellung ändert ein gewisser Michael Carrick, seines Zeichens Legende von Manchester United, im Vergleich zum FA Cup-Spiel gegen Villa auf vier Positionen. Crooks, Fry, Howson und Latte Lath stehen dabei neu von Beginn an auf dem Rasen.

Der Traditionsverein Middlesbrough durchlebt harte Zeiten. Letzte Saison war man als Viertplatzierter noch für die Aufstiegsplayoffs qualifiziert, bei denen man sich im Halbfinale Coventry City geschlagen geben musste. In dieser Spielzeit bekleiden sie derzeit jedoch nur den zwölften Tabellenplatz, auch wenn die Tabelle sehr eng ist und West Brom auf Platz fünf nur sechs Punkte entfernt ist. Im FA Cup schieden sie am vergangenen Samstag gegen ein bisher absolut starkes Aston Villa durch einen späten Gegentreffer in der 87. Minute aus. Sie zeigten also, dass sie gegen auf dem Papier deutlich stärkere Gegner mithalten können. Sehen wir das auch heute?