Fazit:
Ratiopharm Ulm bezwingt die Würzburger Baskets deutlich mit 99:86 in Spiel drei der Halbfinalserie und hat damit am kommenden Dienstag den Matchball in Würzburg! Das erste Viertel war noch ziemlich ausgeglichen, doch im zweiten Abschnitt schalteten die Hausherren mehrere Gänge hoch und zeigten neben ihren überragenden 31 Punkten in diesem Viertel auch eine stark verbesserte Defensive, die die Würzburgern zu zahlreichen schwierigen Abschlüssen zwang. In der Folge waren die Gäste immer wieder bemüht, den Rückstand zu verringern, doch Ulm war stets in der Lage, das Bestreben zu verhindern. Allen voran gelang das Karim Jallow, der mit 26 Punkten ein Season High aufstellte und 10/14 aus dem Feld traf. Nur mit den Dreiern wollte es wie beim gesamten Team nicht laufen (25% zu 40% bei den Gästen). Sie gewannen das Reboundduell mit 53 zu 26 Rebounds allerdings so deutlich, dass sie dieses Defizit in der Wurfquote gut auffangen konnten. Für Spiel vier wird sich Filipovski etwas wegen der Reboundprobleme einfallen lassen müssen!

Dagger! Jallow wird an der Dreierlinie von Skladanowski nicht eng genug verteidigt und setzt zum Dreier an. Der Wurf landet auf dem Ring, springt von da hoch und fällt rein. Der Forward hat heute wohl das nötige Glück.

Durch seine gute Übersicht liest Saraf die Defensive wie ein Buch und kommt so zu einem leichten Korbleger. Im Gegenzug zieht Koné ein Foul und versenkt beide Freiwürfe. Dennoch braucht es für das Comeback hier wohl ein Wunder.

Jallow schlägt klar mit den Händen um sich, doch das Foul geht gegen Seljaas, der dies auch klar anzeigt und so aufgrund seines technischen Fouls zuvor am Rande einer Ejection ist. Er muss hier wirklich aufpassen, stattdessen gibt es aber das technische Foul gegen Filipovski, der im gleichen Zuge seine kompletten Starter vom Feld nimmt. Die Freiwürfe vergeben Jessup und Jallow allesamt.

Santos wow! Er täuscht einen Wurf an, geht in Richtung Korb und zerstört die Korbanlage beinahe. Dabei wird er noch gefoult, doch er vergibt den Freiwurf. Auf der Gegenseite trifft Seljaas einen Dreier mit viel Kontakt, aber den Pfiff bekommt er nicht. Stattdessen gibt es das technische Foul gegen den Kapitän der Würzburger.

Aber warum wird das denn nicht gepfiffen? Jackson legt den Ball gegen Santos mit viel Kontakt rein, doch die Pfeife bleibt stumm. Den MVP scheint das anzuspornen, denn der haut im Fastbreak den nächsten Dreier rein. Wird es hier doch noch spannend? Harrelson nimmt zunächst die Auszeit.

Die Schiedsrichter entscheiden einen Blockversuch von Steinbach sein viertes Foul, aber das war ein absolut cleaner und obendrein wunderschöner Block. Zwar ist dies nicht spielentscheidend, aber die Referees zeigen sich nicht gerade von ihrer besten Seite.

Und es gibt den nächsten Alley-Oop Dunk von Santos nach Zuspiel von Jessup. Die Antwort darauf gibt Mintz mit einem erfolgreichen Distanzwurf, aber 16 Punkte Rückstand sind weiterhin happig.

Und jetzt fangen sie auch noch an zu zaubern! Plummer zieht die Defensive auf sich und spielt dann einen schönen Lob zu Santos, der den aus der Luft schnappt und in der gleichen Bewegung dunkt!

Erneut gleicht das Spiel gerade einem offenen Schlagabtausch mit Körben auf beiden Seiten. Nach einem vergebenen Layup von Jessup gibt es gegen eben jenen ein technisches Foul, weil der leicht in Richtung der Schiedsrichter gestikuliert. Ob das unbedingt abgepfiffen werden muss, sei dahingestellt. Aber wie es halt so ist, lügt der Ball nicht und Jackson vergibt den Freiwurf.

Die Halle jubelt! Saraf gelingt der Steal und die leichten Punkte. Dann gibt es den nächsten Stop und Jallow treibt den Ball über das Feld. Mit seinem Eurostep verschafft er sich Platz und legt mit Foul rein. Auch der Freiwurf sitzt und es sieht jetzt richtig gut für die Gastgeber aus!

Wie in fast jedem Viertel startet Ulm mit zwei schnellen Punkten aus der Mitteldistanz von Jessup. Die Gäste finden allerdings durch einen Dreier von Ugrai die schnelle Antwort. Davon wird es jetzt mehr brauchen, auch wenn Jallow auf der Gegenseite per Korbleger scort.

Fazit 3. Viertel
Der dritte Spielabschnitt ist relativ ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Hausherren, weswegen die Führung weiterhin 13 Punkte beträgt. Dennoch hätten sie den Vorsprung weiter ausbauen können, so hat Würzburg noch leichte Chancen.

Auf beiden Seiten werden derzeit einige Fehler gemacht. Solange Würzburg allerdings nicht konstant scort, ist für Ulm alles in Ordnung. Dennoch hätten sie hier den Sack schon längst zu machen können.

Das hätte die Partie vielleicht sogar schon vorzeitig entschieden! Hinton erzielt aus der Distanz seine ersten Punkte der Partie. Dann gelingt ihnen der Stop und Plummer ist komplett frei an der Dreierlinie, doch er bleibt weiterhin eiskalt von Draußen. Beim Offensivrebound wird Seljaas gefoult, doch er lässt einen seiner beiden Versuche liegen.

Koné dribbelt sich aus der linken Ecke in die Zone und bedient Steinbach unter dem Korb, der geduldig abschließt. Nach diesem 0:5 Lauf der Gäste nimmt auch Harrelson jetzt die schnelle Auszeit, um den Lauf im Keim zu ersticken.

Oder geht hier doch noch etwas? Zumindest wenn es nach Seljaas geht, ist das so, denn durch einen Dreier bringt er sein Team etwas heran. Es hilft aber nicht, dass Lewis einen Schrittfehler beim nächsten Ballbesitz begeht.

Dieser Essengue ist so so stark! Ulm lässt den Ball laufen und er spielt in die rechte Ecke zu seinem freien Mitspieler. Der Defender rotiert in die Ecke, weswegen der Forward den Ball zurück bekommt. Erneut lässt er keine Sekunde verstreichen und verwandelt den Distanzwurf! Die Gäste nehmen die Auszeit, denn langsam sieht es hier nicht gut für sie aus.

Die Partie wird etwas hitziger. Beide Teams haben mit dem Flopping angefangen, was es für die Schiedsrichter zunehmend schwieriger macht. Jackson kommt dadurch an die Linie und versenkt beide Freiwürfe.

Bei Ulm geht jetzt alles! Jallow ist in der Zone, doch steckt dort eigentlich in der Klemme. Durch gute Beinarbeit und einen verrückten Leger gibt es dennoch die nächsten Punkte.

Würzburg bewegt den Ball gut und aus der rechten Ecke verwandelt Jackson dann einen Catch and Shoot Dreier aus dem Lauf. Den MVP brauchen sie jetzt mehr denn je, aber auch von Seljaas könnte deutlich mehr kommen.

Mit einem schnellen Korbleger durch Jallow zeigt Ulm direkt die Ambitionen für die zweite Halbzeit. Dann gibt es den Block von Bleck und Saraf geht für einen erfolgreichen Freiwurf durch Foul gegen sich an die Linie.

Halbzeitfazit:
Durch ein überragendes zweites Viertel geht Ulm mit 48:37 in die Pause. Profitiert haben sie dabei von einem 14:0 Lauf, bei dem für Würzburg offensiv überhaupt nichts ging. Zudem dominiert Ulm die Bretter und erarbeitet sich dadurch mehr zweite Chancen und Ballbesitze. Die Baskets sind weiterhin über die Transition gefährlich, aus dem Halbfeld tun sie sich dagegen sehr schwer. Sašo Filipovski wird dafür Lösungen finden müssen, wenn sie hier in die Partie zurückkommen wollen.

Vor der Pause tauschen beide nochmal Buckets aus. Zum Abschluss verwandelt Koné einen schönen Dreier, doch Saraf nimmt mit ablaufender Spieluhr Kontakt auf und bekommt das Foul für sich. Die Referees schauen sich die Szene genauer an und sehen, dass zum Zeitpunkt des Fouls noch 0,5 Sekunden auf der Uhr waren. Die beiden Freiwürfe sind dann nur noch Formsache!

Stattdessen gibt es aber einen Steal für Ulm und Bretzel scort aus kurzer Distanz, weil er geduldig bleibt und Steinbach ins Leere springen lässt. Mintz macht das Spiel danach schnell und bekommt dann das And-one für sich, weil Bretzel Goaltending begeht.

Die Gastgeber ziehen davon! Mit seinem nächsten Jumper vollendet Jessup einen 12:0 Lauf! Filipovski hat Genug und nimmt die Auszeit. Das hätte er vielleicht schon eher machen sollen. Sein Team muss sich jetzt völlig zurecht einiges anhören. Es geht hier vor allem noch darum, den Rückstand vor der Pause in Grenzen zu halten.

Wow! Mit ablaufender Shotclock wird Jessup eigentlich gut verteidigt. Das interessiert ihn jedoch herzlich wenig, denn er packt auf der linken Seite den Stepback Dreier aus und versenkt den! Würzburg muss in dieser Phase aufpassen, sich nicht abhängen zu lassen.

Vom Gefühl her haben die Ulmer in dieser Phase die Oberhand und das Momentum auf ihrer Seite. Die Würzburger müssen in der Offensive für all ihre Punkte kämpfen. Einzig könnten sie mehr ausnutzen, dass die Baskets schon seit einiger Zeit im Bonus sind.

Die Hausherren kommen mit zwei Scores in Folge so wie guter Lockdown Defense aus der Auszeit. Die Timeouts fruchten für beide Teams in dieser Partie bisher richtig gut.

Auf der einen Seite verfehlt Jallow den offenen Distanzwurf, auf der anderen Seite versenkt MVP Jackson aus der Tiefe und bringt sein Team wieder in Führung! Harrelson fackelt nicht lange, nimmt die Auszeit und gibt seinem Team neue offensive Spielzüge mit auf den Weg.

Das ist ein wichtiges Zeichen! Aus der Distanz gibt es durch Jessup den erst zweiten Dreier der Ulmer. Vielleicht läuft es für sie von Draußen jetzt etwas besser.

Die Schiedsrichter wollen hier wohl jegliche Emotionen unterbinden. Steinbach wird unter dem Korb gefoult und dann gibt es noch das technische Foul obendrein. Jackson verwandelt den Freiwurf für das technische, Steinbach trifft einen von beiden Versuchen für das persönliche Foul.

Endlich ist auch die Halle wieder richtig wach! Nach dem Pick and Roll mit Plummer geht Bretzel in Richtung Korb und lässt es ordentlich krachen! Filipovski reagiert und nimmt die schnelle Auszeit, denn sein Team hat den Viertelstart hier komplett verschlafen.

Ulm verteidigt nach dieser Vierteilpause überragend und gibt den Gästen keinen Zentimeter zum Atmen. Da gab es sicherlich einige Anpassungen von Ty Harrelson, die hier direkt Früchte tragen.

Fazit 1. Viertel:
Ein intensives erstes Viertel geht knapp an Würzburg und so knapp wie das Ergebnis ist, ist auch das Spiel bisher. Beide Teams verlangen sich viel ab und es gab schon insgesamt 13 Fouls. Das fühlt sich definitiv an wie ein Playoff-Spiel im Halbfinale! Hoffentlich geht es so weiter.

Weidemann foult Mintz im Fastbreak, der gerade zu Lewis für die freien Punkte passt. Der Ulmer bekommt außerdem noch das technische Foul, da könnten die Schiedsrichter mehr Fingerspitzengefühl zeigen, denn bisher ist die Partie sehr fair. Sie hätten es beim persönlichen Foul belassen können. Mintz wird es egal sein, denn der verwandelt alle drei Versuche.

Da hat Würzburg eine Menge Glück! Ulm presst über das gesamte Feld und die Gäste kommen gerade so bei acht Sekunden über die Mittellinie. Am Ende des Spielzugs wird Steinbach bei seinem Korbleger gefoult, doch er trifft nur einen seiner beiden Würfe.

Was ist das für ein Monster- Poster? Würzburg macht das Spiel schnell und Steinbach fängt einen Quarterback Pass von Lewis. Mit viel Tempo und Selbstbewusstsein geht er zum Korb und nimmt Santos komplett aufs Poster! Das war ein absolutes Highlight. Essengue bremst die Euphorie mit seinen zwei Zählern mit Foul, doch vergibt den Bonusfreiwurf.

Beide versuchen es in den ersten Minuten der Partie überwiegend von Draußen. Das gelingt aber gerade Ulm, wie schon in der gesamten Serie, eher nur mittelmäßig gut.

Auch Seljaas meldet sich jetzt in der Partie an! Aus der Distanz bringt er den nächsten Führungswechsel der Partie und legt wenige Sequenzen später den nächsten erfolgreichen Distanzwurf nach!

Karim Jallow ist zu Beginn dieses Spiels sehr aggressiv. Diesmal nimmt er seinen schon zweiten Dreier der Anfangsphase, aber auch den setzt er an den Ring.

Wenn der den Dreier hier wirklich noch meistert, dann wird es für jeden Gegner ganz schwierig. Vor den Augen zahlreicher NBA-Scouts versenkt Essengue seinen ersten Dreier kompromisslos. Per Korbleger legt Jallow nach.

Wie man in der Offensive Fahrt aufnimmt, zeigt dann Jallow. Er täuscht am Perimeter an und dunkt dann in gewohnter Manier krachend rein. Jackson auf der Gegenseite trifft seinen ersten Dreier der Partie! Das ist ein gutes Zeichen für die Gäste, wenn der MVP so loslegt.

Wank startet mit einem wunderschönen Block eines Mitteldistanzwurfes. Er scheint sehr motiviert zu sein, denn auf der anderen Seite will er direkt aggressiv zum Korb ziehen, begeht dort jedoch das Offensivfoul.

Garant für den Sieg in Spiel zwei war Mintz mit 21 Punkten, aber auch Lewis legte 17 Punkte auf, ebenso wie Steinbach. Der Forward, der ab der kommenden Saison auf der anderen Seite des großen Teichs am College spielen wird, machte in diesen Playoffs einen weiteren großen Sprung und schnappte sich mit zehn Rebounds ein weiteres Double-Double.

Der zweite Seed der regulären Saison tut sich in diesem Halbfinale bisher sehr schwer. Ein Grund dafür ist ihre ungewohnt schlechte Dreierquote. Während sie in der Hauptsaison noch 38,6% aus der Distanz waren und damit Nummer eins der Liga belegten, trafen sie in den beiden Halbfinalspielen bisher nur knapp 24% von Draußen. Die Würzburger sind da mit ihren 35% in Spiel eins und zwei deutlich besser dran.

In Spiel drei geht es um viel! In der Serie steht es 1:1, weshalb der Soeger dieser Partie mit einem Machtball in Spiel vier gehen würde. Die Auftaktpartie des Halbfinals entschieden die Ulmer nach Verlängerung noch knapp für sich, das zweite Spiel schnappte sich Würzburg vor heimischer Kulisse. Heute hat Ulm die Chance in der eigenen Arena wieder in Führung zu gehen. In der diesjährigen BBL verloren sie erst ein Spiel in der Heimat. Wenn es nach ihnen gehen soll, soll es dabei natürlich bleiben.